Was ist Kokoro?
Mit Kokoro kannst du das Geräusch des Windes in einer Kiefer auf einer Tuschezeichnung wahrnehmen.
Es ist nicht mit dem Auge erkennbar, es kann nur gefühlt werden.
Betto Matsumoto
Kokoro wird aus dem Japanischen meist mit “Herz” oder manchmal auch mit “Geist” oder einer Kombination aus beidem übersetzt. Das hilft uns nicht unbedingt weiter, Kokoro wirklich zu verstehen. Wir können uns Kokoro nur über ein Erleben und über das Spüren annähern.
Um Sei-ki zu praktizieren, brauchen wir Kokoro: wir müssen lernen, unsere Gedanken nicht wahrzunehmen und sie zu umgehen, damit wir mit „Kokoro-Augen“ „sehen“ und in Kontakt mit der Lebenssituation eines Menschen gehen können. In diesem Sei-Ki Workshop geht Alice Whieldon darauf besonders ein.
Im Kursbeitrag in der Höhe von EUR 435,- enthalten:
Teilnahme an drei Workshop-Tagen | Teilnahme an einem Follow-Up Zoom mit Alexandra und Alice drei Wochen nach dem Kurs | Ermäßigte Teilnahme an Alexandras Sei-Ki Immersion Days in Wien für sechs Monate
Im Japanischen ist Kokoro eine Kombination aus Herz, Geist und Essenz. Es bezieht sich dabei auf die physischen und metaphorischen Dimensionen dieser Aspekte. Wenn wir aber Kokoro so beschreiben, entsteht der Eindruck, wir könnten Geist, Körper und Essenz trennen, aber eine solche Trennung macht in der Welt des Kokoro keinen Sinn.
Kokoro ist ein Gefühl, das sowohl persönlich als auch universell ist. Aber auch mit dieser Beschreibung kommen wir in Bedrängnis. Im Deutschen bedeutet „Gefühl“ ja oft Emotion oder Berührung. Bei Kokoro ist Gefühl aber die Erfahrung eines Lebens durch ein Leben. Dabei geht es nicht unbedingt um Emotionen. Und auch eine „Kokoro Berührung“ kann man nie vom unmittelbaren Erfahren trennen: Sie ist ein Spüren des Lebens, auch Intuition, und das Spüren, dass die Dinge an ihrem richtigen Platz sind. Kokoro ist subjektiv und objektiv gleichzeitig.
Um Kokoro zu verstehen, müssen wir aufhören zu denken, damit wir wieder so spüren können wie ein kleines Kind, wenn es eine Brise im Haar als volle Erfahrung des Lebens mit dem Leben spürt.
Für Sei-ki brauchen wir Mut und Entschlossenheit – wir brauchen Kokoro oder Tapferkeit in Herz, Geist und Verstand. Das ist „Herz“ im weitesten Sinne, mit all seiner Kraft.
Gemütlichkeit war einer von Kishis Lieblingsbegriffen (auf Deutsch!), und vielleicht berührt er einen Aspekt der Bedeutung, des Gefühls von Kokoro – im Sinn von Wärme, Freundlichkeit oder einen Zustand des Wohlbefindens.
Kokoro hat aber auch einen weiteren Sinn als diesen. Wir brauchen gutes Kokoro, um Absicht, Klarheit und Stärke oder Mut zu haben. Dein Kokoro ist dein Zentrum. Obwohl es in mancher Hinsicht dem Hara ähnelt, fühlt es sich anders an.
Alice und ich unterhalten uns in diesem kurzen Video über das Kursthema und geben euch einen kleinen Einblick.
Sei-Ki ist der Weg und die Kunst der Berührung in ungeteilter Aufmerksamkeit für die Person und für das, was sich hier und in diesem Moment zeigt. Es ist, das als „wahr“ zu nehmen, was wir wahrnehmen, ohne zu beurteilen und ohne reparieren zu wollen.
In dieser Präsenz öffnet sich ein Raum, in dem ein Fließen möglich ist und in dem sich die Gesundheit an sich selbst „erinnert“. Sei-Ki ist ein sich „Entfalten“ ins Leben, es ist ein Raum für Begegnung und Erkennen.
Sei-Ki ist für das moderne Denken nicht leicht zugänglich und auch nicht über ein Verstehen von theoretischen Konzepten erlernbar. Sei-Ki ist Präsenz und Authentizität in der Berührung. „Wissen“ im Sei-Ki entsteht durch die Schulung der Beobachtung, der Aufmerksamkeit und der Bereitschaft sich mit einem leeren Geist auf die Wirklichkeit der Lebensbewegung einzulassen.
Wer Sei-Ki bekommt, erlebt häufig, dass er*sie sich mehr wie „sie selbst“ fühlt und einen besseren Zugang zu den eigenen Bedürfnissen und Wünschen findet – das kann sich auf Kleinigkeiten beziehen, aber mit der Zeit auch auf große Themen des Lebens, wie Arbeit oder Beziehungen. Wenn der Körper-Geist (bodymind) aufwacht und sensibler wird, wird das Leben unmittelbarer, intensiver und mit mehr Freude erlebt.
Ähnliches erfahren Praktizierende, wenn sie Sei-Ki mit Disziplin und Commitment ausüben: die Verbindung zur Wirklichkeit wird größer, die Qualität im Arbeiten verbessert sich und all das wirkt weit in viele Lebensbereiche hinein.
Wir wachsen in unserer Erkenntnis und in unserem Verstehen der Klient*innen. Denn, anstatt uns auf Theorie und (Meridian-)Karten zu verlassen, geht es im Sei-Ki darum, wahrzunehmen, wie es jemandem tatsächlich geht was sich im gegenwärtigen Moment zeigen darf.
Begründet von Akinobu Kishi, hat Sei-Ki seit den frühen 1980er Jahren einen großen Einfluss auf das westliche Shiatsu. Kishi lernte Shiatsu während der „Blütezeit“ der Methode in Japan. Sei-Ki ist sowohl Ausdruck der Weiterentwicklung des japanischen Shiatsu, ebenso wie eine Rückbesinnung auf dessen Ursprung. Sei-Ki bezieht sich so auch auf eine in japanischen Traditionen gelebte Körper- und Gesundheitskultur, wie sie sonst nirgendwo zu finden war. Zahlreiche Shiatsu-Lehrende und -Praktizierende berufen sich auf Kishi und seine Arbeit als Schlüssel für ihre Entwicklung.
Sei-Ki ist ein Bindeglied zu den Wurzeln und dem Spüren des ursprünglichen, japanischen Shiatsu. Es ist ein Echo, das wir dich ermutigen möchten, „einzufangen“ und so zu nutzen, wie es für dich am besten passt.
Im Grunde genommen ist Sei-Ki authentische und von ganzem Herzen kommende Beziehung.
(Kursleitung). Alice arbeitet seit über 35 Jahren im Bereich Sei-Ki und Shiatsu. 1997 begann sie mit Sei-Ki und ist mit Kishi Akinobu zusammen Co-Autorin von „Sei-Ki: Das Verborgene in der Kunst des Shiatsu.“ (2011). Sie gibt seit über 20 Jahren Sei-Ki Workshops. Alice hat in Feministischer Philosophie promoviert, war über 30 Jahre lang in der Hochschulbildung tätig, und arbeitet auch mit Mind Clearing. Sie ist Autorin von „Mind Clearing: The Key to Mindfulness Mastery“ (2016). Alice lebt und arbeitet in Norfolk (UK).
(Assistant Teacher | Übersetzung).
Alexandra beschäftigt sich seit 2004 mit Shiatsu und ist seit 2011 Sei-Ki begeistert (Workshops mit Akinobu Kishi, Kyoko Kishi und Alice Whieldon). Sie praktiziert Sei-Ki und Shiatsu in ihrer Praxis in Wien und vermittelt Sei-Ki seit 2018. Alexandra ist zudem Expertin für Frauengesundheit.
Alice und Alexandra kennen sich seit 2017. Nach zahlreichen gemeinsamen Workshops, in denen Alexandra für Alice übersetzt und assistiert hat, hat sich eine inspirierende Zusammenarbeit entwickelt.
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